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Bernward von Hildesheim

Bernward von Hildesheim

Bernward entstammte aus einem sächsischem Adelsgeschlecht und erhielt in der Domschule zu Hildesheim durch Thangmar, seinen späteren Biographen, eine Ausbildung in Wissenschaft und Kunst. Erzbischof Willigis weihte ihn in Mainz zum Diakonen und Priester. Bernward wurde 987 Hofkaplan, und 988 betraute ihn Theophano, die Witwe Ottos II., mit der Erziehung des späteren Königs Otto III., ihres damals achtjährigen Sohnes. Am 15.1. 993 weihte ihn Willigis zum Bischof von Hildesheim. 1000/01 begleitete er Otto III. auf seinem Zug nach Italien und bewährte sich dabei im Kampf gegen den römischen Aufstand. Auch beteiligte er sich 1006/07 an dem Feldzug von Heinrichs II. nach Flandern. 1001 verteidigte Bernward auf der von Papst Silvester II. einberufenen Synode die Rechte seines Bistums auf das von Mainz beanspruchte Kloster Gandersheim. Der lange Streit zwischen Mainz und Hildesheim um die Sprengelzugehörigkeit von Gandersheim wurde aber erst 1028 endgültig zugunsten des Bistums Hildesheim entschieden und endete schließlich 1030 mit dem Verzicht des Mainzer Erzbischofs Aribo auf Gandersheim. Gegen Einfälle der Normannen und Slawen sicherte Bernward sein Bistum durch die Anlage von Befestigungen und dem Bau einer Stadtmauer und mehrerer Burgen im Lande. Er förderte die cluniazensische Klosterreform und gründete das Benediktinerkloster St. Michaelis in Hildesheim. Unter ihm wurde die dortige Michaeliskirche gebaut, eins der edelsten früh-romanischen Bauwerke von Sachsen. Nur wenige Wochen nach der Einweihung der Michaeliskirche starb Bischof Bernward. Papst Coelestin III. sprach ihn am 8.1. 1193 heilig.

"Für den heil. Bernward wurde erst 1398 durch den Goldschmied Heinrich Galle ein Schrein in Angriff genommen. Um 1435 ward er  durch einen zweiten Sohn vollendet. Bereits 1546 ließen der protestantisch gewordene Rat und der Bürgermeister ihn wegnehmen und einschmelzen. Jetzt umschließt ein neuer von Wilhelm Raumer um 1750 zu Augsburg verfertigter silberner Schrein die Gebeine des großen Bischofs. Er befindet sich in der Magdalenenkirche zu Hildesheim bei des heiligen Bernward Kreuz und bei seinen Leuchtern. 


Bernwards sehr einfacher elfenbeinerner Bischofsstab zerbrach gegen Ende des XV. Jahrhunderts und erhielt darum 1492 durch den Goldschmied Wilhelm Salzenhusen eine prachtvolle silberne Einfassung. Von demselben Meister stammt auch wohl das herrliche, 1480 gravierte Hildesheimer Domsiegel."


Quelle: "Der heilige Bernward von Hildesheim als Künstler und Förderer der deutschen Kunst"

Stephan Beissel, Hildesheim 1895

Bild: Bernward-Denkmal vor dem Dom

Bernwardtür im Dom von Hildesheim

Die Bernwardtür im Hildesheimer Dom ist ein beeindruckendes Kunstwerk, das im 11. Jahrhundert vom Bischof Bernward von Hildesheim in Auftrag gegeben wurde. Sie gilt als Meisterwerk der ottonischen Kunst. Die Tür besteht aus zwei Flügeln und ist insgesamt etwa 5 Meter hoch. Jeder Flügel ist in mehrere rechteckige Felder unterteilt, die mit Reliefs verziert sind. Die Reliefs erzählen biblische Geschichten und Szenen aus dem Leben Jesu Christi. Die Türflügel sind aus Bronze gefertigt und weisen eine beeindruckende Detailgenauigkeit auf. Die Reliefs wurden durch den Prozess des Ziselierens, also des Herausarbeitens von Figuren und Mustern, erstellt. Die Künstler haben die Bronzefläche mit verschiedenen Werkzeugen bearbeitet, um die Reliefs zu formen und ihnen Tiefe und Ausdruckskraft zu verleihen.


Die Reliefs zeigen Szenen wie die Erschaffung Adams, die Geburt Christi, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, die Kreuzigung und die Auferstehung Christi. Jede Szene ist mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet und vermittelt eine lebendige Darstellung der biblischen Ereignisse. Bemerkenswert ist die figürliche Darstellung auf der Bernwardtür. Die menschlichen Figuren sind realistisch und ausdrucksstark gestaltet, mit feinen Details wie Gesichtsausdrücken, Kleidung und Körperhaltungen. Die Künstler haben es geschafft, eine Tiefe und Plastizität zu erzeugen, die den Reliefs eine lebensechte Qualität verleiht.


Die Bernwardtür hat auch eine symbolische Bedeutung. Sie repräsentiert den Glauben und die Spiritualität des Mittelalters und diente als visuelle Darstellung der biblischen Geschichten für die Gläubigen. Die Tür diente auch als Symbol für den Übergang von der profanen Welt zur heiligen Welt des Gottesdienstes.


Die Bernwardtür rostet nicht, weil sie aus Bronze gefertigt ist - eine Legierung, die hauptsächlich aus Kupfer und Zinn besteht. Im Falle der Bernwardtür wurde wahrscheinlich eine hochwertige Bronzelegierung verwendet, die zusätzliche Elemente wie Blei, Silber oder andere Metalle enthält.

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