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21 Jahre waren seit der Eröffnung der Nationalgalerie 1876 vergangen, als auf der "Museumsinsel" der nächste Grundstein gelegt wurde. Dabei hatte es schon 1882 einen Architekturwettbewerb gegeben, dessen Ergebnisse jedoch als unzulänglich empfunden worden waren. Schließlich erhielt der königlich-preußische Hofarchitekt Ernst von Ihne (*23.05.1848 in Elberfeld, †21.04.1917 in Berlin) den Auftrag zum Bau des Kaiser-Friedrich-Museums, des heutigen Bode-Museums. Majestätisch spiegelt sich der Neobarock-Bau in den Wassern der hier zusammenfließenden Spreearme. Seine Kuppel, unter der sich im Inneren eine Ruhmeshalle befindet, setzt an dieser herausgehobenen Stelle einen städtebaulichen Akzent.
An der gerundeten Spitze befindet sich der Eingang, den zu erreichen die beiden Brücken gebaut werden mussten. Die nach außen dreiflüglige Anlage entpuppt sich im Inneren als vielteiliger Komplex mit insgesamt fünf Lichthöfen. Eine ähnlich markante städtebauliche Stellung wie die Nationalgalerie, wenn auch in völlig unterschiedlicher Weise, besitzt das auf der nordwestlichen Inselspitze errichtete neobarocke Bode-Museum. Der das ganze Restgrundstück in Form eines ungleichseitigen Dreiecks zwischen Bahntrasse und Inselspitze einnehmende Bau vermittelt durch geschickte Einteilung den Eindruck eines auf den Eingangsbau hin ausgerichteten, völlig symmetrischen und gleichschenkligen Gebäudes. Das Museum wurde 1897-1904 durch den Hofarchitekten Ernst von Ihne (*23.05.1848 in Elberfeld, †21.04.1917 in Berlin), einem typischen Vertreter des Hochbarocks, auf Initiative des Kunsthistoriker Wilhelm von Bode (*10.12.1845 in Calvörde, †01.03.1929 in Berlin) für die von diesem aufgebaute Sammlung von Gemälden und Skulpturen aus christlicher Zeit errichtet. Bode war dort Generaldirektor der staatlichen Kunstsammlungen.
Der in Formen des Wilhelminischen Barocks gehaltene, mit Sandstein verkleidete Museumsbau steigt mit zwei von korinthischen Pilastern zusammengefassten und mit einer Balustrade bekrönten Geschossen sowie einem niedrigen, durchfensterten Quadersockel unmittelbar aus dem Fluss empor. Die den Eckbau krönende, zurückgesetzte Kuppel markiert das ovale, reich gegliederte Haupttreppenhaus. In dessen Zentrum steht eine Nachbildung des Reiterstandbilds des Großen Kurfürsten von Andreas Schlüter. Der Marmorsockel ist ein Original, die Reiterfigur und Reliefs am Sockel sind galvanoplastische Kopien. Daran schließt der Hauptraum des Museums an, die über zwei Geschosse reichende sogenannte Basilika, die mit den ausgestellten Kunstwerken den Eindruck eines echten Kirchenraums der Renaissance erwecken sollte. Dieser und weitere Räume verweisen auf das museumspädagogische Grundkonzept von Wilhelm von Bode, der mit Skulpturen, Gemälden sowie mit zeitgenössischen Ausstattungsstücken einen stimmungsvollen Gesamteindruck der entsprechenden Epochen vermitteln wollte. Zu den bedeutendsten Beständen gehören 102.000 griechische und etwa 50.000 römische Münzen der Antike, 160.000 europäische Münzen des Mittelalters und der Neuzeit sowie 35.000 islamisch-orientalische Münzen. Die sich um 1400 entwickelnde Medaillenkunst ist mit 25.000 Stücken vertreten. In der Regel handelt es sich dabei um Reliefdarstellungen, die anlässlich besonderer Ereignisse oder zu Ehren einer geschichtlichen Persönlichkeit geprägt wurden und auch heute noch hergestellt werden. Neben den Münzen und Medaillen gehören eine Papiergeldsammlung, eine Sammlung historischer Siegel seit dem Mittelalter und Beispiele für Geldformen der Naturvölker zum Bestand. Ferner sind Münzwerkzeuge, darunter mehr als 10.000 Stempel, der in Berlin seit dem 17. Jahrhundert geprägten Münzen, sowie eine umfangreiche Abguss Sammlung vorhanden.