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Goldap Wappen

Goldap

Goldap Map

Die ganz im Norden von Masuren, nahe der Grenze zu Russland, südlich am gleichnamigen Fluss liegende Stadt Goldap (Stadtrechte seit dem 14. Mai 1570) hat heute knapp 20.000 Einwohner. Von 1818 bis 1945 gehörte Goldap zum Regierungsbezirk Gumbinnen (heute Oblast Kaliningrad, Russland). Der Kurort ist ein guter Ausgangsort für Ausflüge in die nahe Rominter Heide (Puszcza Romincka). Der preußische Adel hatte das dichte Waldgebiet Ende des 19. Jahrhunderts als Jagdrevier für sich entdeckt und auch Kaiser Wilhelm II. nutzte die hügelige Endmoränenlandschaft für seine Leidenschaft. Ein Sanatorium befindet sich etwa 3 km nördlich der Stadt. Das alte Bahnhofsgebäude erinnert an die ehemalige Bahnverbindung Insterburg – Goldap - Lyck, die 1879 eingeweiht worden war, mittlerweile aber eingestellt ist.

Erstmals erwähnt in einer Urkunde als Hof Goldapp (vom prußischen „galda, galdo“ = Mulde und „ape“ = Fluss) wurde der Ort 1551, um dem 14 Jahre später die Stadt gegründet wurde. Er lag in der Landschaft Sudauen (südlich der Rominter Heide) am westlichen Ufer des Flusses Goldap, 2 km südwestlich vom Goldaper See und war Wohnsitz eines herzoglichen Försters. Auf diesem Gebiet ist 1565 die Stadt Goldap gegründet worden. Der herzogliche Kammerrat Kaspar von Nostitz (*um 1500, †22.03.1588) wird als Gründer genannt. Erste nachweisbare Siedlung im Kreis Goldap war der 1530 angelegte Hof Gehlweiden. Das Wappen der Stadt zeigt ein schräg platziertes Hohenzollernschild, dazu den oberen Teil des roten Adlers mit den Anfangsbuchstaben „S“ auf der Brust (für Sigismund Augustus. König von Polen, geb. 1. August 1520, † 17.Juli 1572).

Nach der Besiedlung dieses Gebiets, die ca. fünf Jahre dauerte, entstand hier eine neue und planmäßig angelegte Stadt, die 1570 vom Herzog Albrecht II. Friedrich von Brandenburg das kulmische Stadtrecht bekam. Aus dieser Zeit stammt auch das Wappen der Stadt. Damals legte man zwei Hauptstraßen, Nebenstraßen und den 3 Hektar großen Marktplatz an, mit dem Rathaus in der Mitte und der städtischen Kirche (erbaut 580) auf einer Anhöhe. 1656 wurde die Stadt von den Tataren geplündert und niedergebrannt. 1694 zerstörte erneut ein Brand die Stadt. Während der Pestepidemie 1709 starb die Hälfte der Einwohner. Im 18. Jh. ließen sich in der Stadt und der Umgebung Schweizer, Nassauer und Salzburger (1732) nieder. Seit 1719 war Goldap Garnisonstadt und man zählt im Jahr 1757 ca. 2 700 Einwohner. Nach dem großen Brand von 1834 musste die Stadt „... fast neu angelegt werden“. Während des 1. Weltkriegs wurde sie zum Teil zerstört und dann mit Hilfe der Patenstadt Braunschweig wiederaufgebaut. Im 2. Weltkrieg kam es zwischen Oktober 1944 und Januar 1945 zu schwereren Kämpfen um Goldap. Als die Russen die Stadt am 21. Januar 1945 endgültig besetzten, war sie fast vollständig zerstört.

Goldap im 1. Weltkrieg

"Oskar Christ schreibt im "Berliner Lokalanzeiger":



Zerstörung von Goldap

Lange Wochen hindurch war es nicht möglich, nach dem Städtchen Goldap zu kommen, das zweimal unter der Russen-Invasion ganz besonders stark zu leiden hatte. Erst nach der Entscheidung der großen Winterschlacht in Masuren konnte auch jener Theil unserer Ostmark wieder dem, wenn auch noch beschränkten Verkehr freigegeben werden. Im Bahnhofshotel hatte ich einen Besitzer kennen gelernt, der mit eigenem Auto nach seinem hinter Goldap gelegenen Gute fahren wollte, um zu sehen, was die "Rußkis" übrig gelassen hätten. Das war mein Mann. Er hatte für meine Wünsche volles Verständnis und wollte mich gratis und franko bis Goldap mitnehmen. Im "Deutschen Haus" schlugen wir unser Nachtquartier auf [...]. Am nächsten Morgen, als schon die Sonne vom blauen Himmel herniederstrahlte, fuhren wir los. Überall dasselbe Bild, das die von der Russeninvasion am schwersten betroffenen Theile der Ostmark bieten. Zerstörte, meist ganz verlassene Dörfer, Ruinen überall, ab und zu auch militärische Stellungen, sowie bei der Aufräumung vergessene Überbleibsel.



Endlich kamen wir in Goldap an. Es wird im Osten behauptet, daß außer Lyck und Schirwindt Goldap am meisten gelitten habe. Das dürfte wohl stimmen, denn was ich in Goldap gesehen habe, war einfach trostlos und übersteigt alle Befürchtungen. Zweimal waren die russischen Horden in Goldap. Beim ersten Einfall, wo die Truppen noch der festen Überzeugung waren, daß sie ein paar Tage später Berlin "brennen" würden, schonten sie Goldap, das sie ja für "Väterchen" erhalten wollten. Dann wurden die Russen herausgejagt und das Städtchen kam noch glimpflich davon. Anders beim zweiten Male. Da nahmen die Horden kein Rücksicht, Tataren, Kalmücken, Tscherkessen, Kirgisen und andere asiatische Räuberbanden wurden auf das Städtchen losgelassen. Es wurde geplündert und gebrannt, sinnlos verwüstet, Menschen weggeschleppt und gemordet. Was von der Civilbevölkerung geblieben war, es waren allerdings nicht allzu viele, wird diese Tage nie vergessen. Gar mancher Goldaper hat in einer Nacht weiße Haare bekommen. So haben die Banditen eine 86 jährige Frau totgeschlagen. Auf dem Hof ihres kleinen Grundstücks mitten in der Stadt wurde sie eingescharrt.

Die Stadt selbst ist stark zerschossen und verbrannt. Ganz besonders hat der Markt gelitten. Alle vier Seiten gleichen Trümmerhaufen, und es gibt wohl kein einziges Haus, das ganz unversehrt geblieben. Am besten weggekommen sind noch das Landrathsamt, das Amtsgericht und das Rathhaus. Die Kirchen sind im Innern völlig verwüstet und haben den Russen zum Theil als Pferdeställe gedient., zum Theil wurden sie aber auch später für den orthodoxen Gottesdienst hergerichtet. Selbst vor dem Krankenhaus, das doch dem Dienst der Barmherzigkeit dient, die weder bei Freund noch Feind einen Unterschied macht, machte die russische Soldadeska nicht halt. Innen wie außen zeugt es von dem Vandalismus der Asiaten. Auffallend ist es, daß die Russen sämtliche Dampfkessel in Goldap sprengten, die Wasserleitung vernichteten; sie vermutheten wohl irgendwelches "Teufelswerk". In einzelnen Wohnungen, die sie scheußlich verwüsteten, schütteten sie Pulver in die Öfen, sodaß sich später, als unsere deutschen Leute Feuer machen wollten, Unglücksfälle ereigneten. Das einzige Vernünftige, was die Russen in Goldap machten, war eine allerdings primitive elektrische Leitung für Beleuchtung, die sie rings um den zerstörten Marktplatz legten."


(Quelle: Tägliches Cincinatter Volksblatt, Freitag, den 23. April 1915)

Von Danzig nach Goldap sind es etwa 300 Kilometer. Die Fahrt über Landstraßen ist zum Teil recht mühsam, viele sind in einem schlechten Zustand, als Fahrzeit sollte man mit fünf Stunden rechnen. Goldap selbst ist eine angenehme Stadt mit einem zentralen Marktplatz und nicht weit entfernt von der Grenze zu Russland. Knapp 6 Kilometer sind es zum Grenzübergang. Ohne Visum kommt man hier nicht mehr weiter, aber Goldap hat mit der Öffnung der Grenze 1995 einen kleinen Aufschwung erlebt. Im Zentrum von Goldap ist der große Markt, um den sich die Häuser gruppieren. Hier, auf dem zweitgrößten Markt Ostpreußens, stand am Südende die Neue Evangelische Kirche (erbaut 1778), ein neugotischer Ziegelbau mit einem 148 Meter hohem Turm. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude zerstört und war bis auf den Turm ausgebrannt. 1956 wurde dieser Rest der Kirche abgerissen und der zentrale Platz eingeebnet. An dieser Stelle befanden sich bis zum Kriegsende auch Rathaus, Amtsgericht und Gefängnis.

Eine weitere Attraktivität sind die Kurangebote in Goldap. Die Gäste können die saubere Luft genießen (die vielleicht sauberste in ganz Polen) sowie Heilschlammkuren genießen. In Goldap werden Krankheiten des Bewegungssystems (Rheuma sowie posttraumatische Störungen) sowie einige Krankheiten der Atemwege und des Nervensystems behandelt. Ein Sanatorium gibt es Goldap-See (Jezioro Goldap) Hier befand sich im Zweiten Weltkrieg ein Hauptquartier der Deutschen Luftwaffe, genannt Lager Robinson. Auch war hier ein Luftschutzbunker für Hermann Göring, Der Grabstein von Generaloberst Hans Jeschonnek ist noch vorhanden.



Goldap ist auch Zentrum für Wintersport mit den längsten Skiliften (750 Meter) in ganz Masuren (Piekna Gora).

Rathaus

Die heutige Stadtverwaltung (Magistrat) ist an der nordwestlichen Ecke des Marktplatzes. (●Koordinaten: 54.3088383°N 22.3015155°E) Gleich daneben die Touristeninformation. Ein großer Supermarkt (TESCO) ist am Südwestende des Marktes. Ein Stück weiter im Komplex der ehemaligen (zum Teil auch noch genutzten) Kasernen ist das Gymnasium und ein Museum (geöffnet Dienstag-Freitag von 10:00-14:00 Uhr. Tel.: 602845217). Eines der wenigen Bauwerke, die den Krieg unbeschadet überstanden haben ist der Wasserturm. Die Danziger Firma A. W. Müller ließ ihn 1905 zur Wasserversorgung der Stadt errichten. Zuvor wurden die Einwohner aus neun kommunalen Pumpen mit Wasser versorgt. Mit über 46 Meter Höhe konnte sein Wassertank 250 Kubikmeter Wasser aufnehmen. In Betrieb bis 1986 wurde schließlich wegen Rissen im Tank die Nutzung eingestellt. Als eines der wenigen Gebäude hatte er die beiden Weltkriege fast unbeschadet überstanden, nun drohte der Turm zu verfallen. Erst 2008 wurde er durch private Initiative des Henryk Gorny restauriert und 17.07.2009 wieder eröffnet. Eine Aussichtsplattform wurde angebracht und heute befinden sich im Erdgeschoss ein Cafe und ein Souvenir-Geschäft. Geöffnet Mai und September 10:00-18:00 Uhr, Juni 10:00-20:00 Uhr, August 10:00-22:00 Uhr.

Synagoge

In der Ul. Szkolna, der früheren Schulstraße (ein Stück östl. von Marktplatz, Koordinaten: 54.3075371°N 22.3061141°E) befand sich seit 1823 die Synagoge von Goldap. Ein Gedenkstein erinnert daran, sie wurde in der "Kristallnacht" von Nationalsozialisten angezündet und zerstört. Die Inschrift:



"To commemorate members of Goldap Jewish community, the victims of Nazism in years 1933-1945. The obelisk was erected in the place of the synagogue burnt by the Nazis durin the Crystal Night 9/10. November 1938".



An der Straße Cmentara ein Stück oberhalb vom Fluss Goldap ist der kleine Jüdische Friedhof, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde. Als Folge der Zerstörung während des 2. Weltkriegs blieben nur die Fundamente von etwa 20 Grabsteinen erhalten. Lesbar sind noch Rebecca Silberstein und Ester Susskind. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts lebten in Goldap wohl etwa 100 Juden. Gegenüber der recht gut erhaltene deutsche Friedhof mit einer Erinnerungstafel an die 16 Generationen deutscher Einwohner. Die Inschrift des 1992 aufgestellten Gedenksteins lautet: "Zum Gedenken an 16 Generationen deutscher Bürger, die in Goldap lebten und wirkten".


Neue Kirche

Goldap - Neue Kirche, ca 1952 (Quelle: Das Ostpreußenblatt,  05.09.1953)

Sie stand an Stelle der alten Reformierten- und Garnisonskirche. Der erste Kirchenbau begann durch General von Lossow, fertig gestellt wurde die Kirche 1778. Bis 1817 blieb sie die reformierte Kirche, wurde 1842 wegen Baufälligkeit geschlossen. Ein Neubau erfolgte 1856. Die Neue Kirche, auf dem Markte gelegen, war ein gotischer Ziegelrohbau mit einem 148 m hohen Turm. Letzter deutscher Pfarrer war Harry Goronzy. In den Kriegswirren 1944/45 wurde das Gotteshaus zerstört und war bis auf den Turm ausgebrannt. Laut Zeitzeugenberichten wurde der Turm der Neuen Kirche 1956 abgerissen. Die Kirche wurde nicht wieder aufgebaut.


Bild: Goldap - Neue Kirche, ca 1952

(Quelle: Das Ostpreußenblatt,  05.09.1953)

Haus der Heimat

Geöffnet Mittwoch von 15:00 bis 17:00 Uhr und nach Vereinbarung.

Ein deutsches Kultur- und Begegnungszentrum ist das drei Minuten Fußweg nordwestlich vom Marktplatz gelegene Regionalmuseum. Zu sehen gibt es eine zweisprachige Ausstellung zur Stadtgeschichte und Fotos aus den Jahren 1890 bis 1945. Die Kreisgemeinschaft Goldap Ostpreußen hatte das Haus 1999 erworben und durch Spenden saniert. Es gibt auch eine umfangreiche Bibliothek mit Schwerpunkt Goldap und Ostpreußen.

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