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Hengchun
Hengchun ist eine Kleinstadt mit etwa 30.000 Einwohnern, 7 km nördlich von Kenting. Die Altstadt (Map) hat als einziger Ort in Taiwan noch einige Reste der ehemaligen Stadtmauer und vier Tore. Am 26.12.2006 waren Teile der Stadt durch ein Erdbeben beschädigt worden, wobei auch das Südtor (Pao-Hsia) betroffen war. Schon 1959 hatte es Schäden durch Erdbeben gegeben. Im Sommer 2010 waren die Renovierungen abgeschlossen und der Besucher kann Tore und Mauer besichtigen. Während der japanischen Kolonialherrschaft fuhr eine Bahn durch das Südtor mit Fracht von Nam-Wan nach Hengchun. Die Mauern wurden aus Felsblöcken und Korallenfels gebaut. Das Westtor wurde 1876 unter Kaiser Guangxu errichtet. (Guangxu entstammte einer Nebenlinie der Qing-Dynastie und wurde im Alter von nur 3 Jahren am 25. Februar 1875 als Kaiser von China gekrönt). Während der Zeit der japanischen Herrschaft über Taiwan zwischen 1895 bis 1945 hatte der Ort den Namen Kōshun.
Das Osttor (Map) gilt als Hauptweg zur Gemeinde Man-Chou. Die Mauer hier ist etwa 500 Meter lang und die einzige, die noch intakt ist. Alle Türme und oberen Durchgänge der Tore mit Ausnahme des Südtors sind für Fußgänger zugänglich.
Das Nordtor (Map) hatte ursprünglich einen Pavillon mit einseitiger Beschattung, einen kleinen Steingarten und kleine Fenster am Turm, die heute nicht mehr existieren. Aktuell ist das Nordtor immer noch der Hauptdurchgang für den Verkehr in Hengchun, allerdings vorwiegend für kleinere Autos. In diesem Gebiet gibt nur wenige Gebäude - ein unverbauter Blick auf die Landschaft.
Der Turm des West-Tors (Map) wurde 1914 während der Regierungszeit von Kaiser Taisho (der japanischen Kolonialzeit) abgerissen, nur die Befestigungsanlagen des Schlosses und des Tores blieben erhalten. Dieser Bereich war das zentrale Geschäftsviertel des historischen Hengchun. Das Westtor ist das kleinste der vier Tore, einst Gewerbegebiet mit vielen Gebäuden.
Das Südtor (Map) ist auch als Ming-Du-Tor bekannt. Das Südtor war der Hauptdurchgang von der alten Stadt Hengchun zu den malerischen Gebieten Nan-Wan und Kenting. Während der japanischen Kolonialzeit führte eine Eisenbahnlinie durch das Tor, auf der die Güter von Nan-Wan nach Hengchun transportiert wurden. Die Inschrift auf dem Tor lautet „Erbaut im Herbst des ersten Jahres der Guangxu-Herrschaft der Qing-Dynastie".