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Marwitz
33 km von Berlin
In den Werkstätten in der Triftstraße 60 sind neben den kunstgewerblichen Keramiken auch Baukeramik für Restaurationen der international bekannten Künstlerin und Keramikerin Hedwig Bollhagen zu besichtigen. Ihre Signatur "HB" steht für eine durch die Bauhaustradition beeinflusste schlichte und klare Form- und Farbgebung.
Im Jahr 1934 gründete Hedwig Bollhagen ihre eigene Keramikwerkstatt in Marwitz bei Berlin, wo sie sich auf die Herstellung von Gebrauchskeramik spezialisierte. Ihre Designs waren von der Bauhaus-Bewegung und dem Bauhaus-Stil beeinflusst, insbesondere von der Arbeit des Keramikers Theodor Bogler.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde ihre Werkstatt durch Bombenangriffe zerstört und sie floh in den Harz, wo sie sich mit einer kleinen Gruppe von Töpfern zusammenschloss, um ihre Arbeit fortzusetzen. Nach dem Krieg zog sie nach Marwitz zurück und baute ihre Werkstatt wieder auf. In den 1950er Jahren begann sie, mit dem Porzellanwerk Kahla in Thüringen zusammenzuarbeiten, um ihre Keramik auf industrielle Weise herzustellen.
Ihr Werk umfasst eine Vielzahl von Keramikobjekten, darunter Teller, Tassen, Schalen und Vasen, sowie architektonische Elemente wie Fliesen und Mosaiken. Ihr Design war von Einfachheit und Funktionalität geprägt und orientierte sich an der Tradition des deutschen Handwerks.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Marwitz 1345. Eine erste Ziegelei gab es bereits 1860 und es entstanden zahlreiche Ofenfabriken und Keramikwerkstätten.
Die Werkstätten von Hedwig Bollhagen sind geöffnet täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr, am Wochenende von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Die kleine barocke Dorfkirche von Marwitz ist mittelalterlichen Ursprungs und wurde 1767 erbaut. Die Orgel stammt von dem Orgelbauer Friedrich Hermann Lütkemüller (*16.02.1815 in Papenbruch, †19.10.1897 in Wittstock/Dosse) aus Wittstock.