Es beherbergt jetzt, nach Beseitigung von Kriegsschäden, das von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz betriebene Museum für Vor- und Frühgeschichte. Im Neuen Flügel ließ sich der König 1788 eine Sommerwohnung im chinesisch-etruskischen Stil und 1796 - 1797 die frühklassizistischen Winterkammern einrichten. Die letztgenannte Zimmerflucht bewohnte auch nach dem Tod ihres Schwiegervaters Königin Luise, für die Karl Friedrich Schinkel 1810 das berühmte Schlafzimmer mit Mobiliar aus Birnbaum-Holz entwarf. Ihr Gemahl Friedrich Wilhelm III. nutzte die darunter gelegenen Räume im Erdgeschoss, die ehemals zum Appartement der Königin Elisabeth Christine, Gattin Friedrichs des Großen, gehörten. König Friedrich Wilhelm IV. und Königin Elisabeth ließen sich ab 1840 wieder im Obergeschoss des Alten Schlosses Wohnungen einrichten, in denen heute Gemälde, Möbel und Skulpturen aus den nicht mehr erhaltenen Appartements der Berliner und Potsdamer Schloesser des Herrscherpaares zu sehen sind. Im Anschluss daran werden in der Hoftafel- und Silberkammer kostbare Tafelaufsätze, Kandelaber, Vasen, Silberbestände und Teile berühmter Porzellanservice aus der Berliner und Meißener Manufaktur präsentiert. Besondere Aufmerksamkeit verdient das 50 Gedecke umfassende “Kronprinzensilber“, das anlässlich der Hochzeit des letzten deutschen Kronprinzenpaares Wilhelm und Cecilie 1904 von zahlreichen Städten und Gemeinden in Auftrag gegeben wurde sowie das Kronkabinett, in dem die traditionsreichen preußischen Kroninsignien von 1701 - teilweise Leihgaben des Hauses Hohenzollern - aufbewahrt werden. In der Kaiserzeit wurde Charlottenburg nur während der kurzen Regierung des todkranken Friedrichs III., der mit seiner englischen Gemahlin Victoria im Frühjahr 1888 das Schloss bewohnte, als Residenz genutzt. Danach diente es dem Empfang und als Unterkunft der fürstlichen Gäste.
Bild: Friedrich Wilhelm I.
Oelgemälde v. Antoine Pesne um 1720
im Schloss Schönhausen, Berlin