Sieben Quellen entspringen hier am Nordende des See Genezaret und so kam der Ort zu seinem Namen. En Sheva auf hebräisch, oder Ain at-Tabga im arabischen. Papst Paul VI. 1964 und Johannes Paul II. am 24. März 2000 hatten bei ihren Besuchen des Heiligen Landes den Ort der Brotvermehrung in Tabgha besucht. Hier soll, so beschreibt es die Bibel, die Speisung der fünftausend durch Jesus stattgefunden haben. Die erste Überlieferung mit Angaben zu einer Kirche stammen aus der Zeit von 390 n.Chr. von der wohl aus Galizien oder Südgallien stammenden Nonne Aetheria (auch Egeria) mit einem Bericht über das wahrscheinlich um 350 n.Chr. im syrischen Stil erbautes Gotteshaus. (u.a. eine Erzählung von Alfred Döblin: „Die Pilgerin Aetheria“). In dem ältesten überlieferten Pilgerbericht einer Frau beschreibt Aetheria ihre Reise von ihrer Heimat quer durch den Kontinent nach Osten bis Jerusalem. Hundert Jahre später wurde das Gebäude durch einen wesentlich größeren Bau ersetzt und mit Bodenmosaiken geschmückt. Diese sind zum Teil bis heute erhalten geblieben. Die Kirche wurde Anfang des 7. Jahrhunderts durch die Perser zerstört und geriet schließlich in Vergessenheit. Erst 1911 wurden bei Ausgrabungen die Grundmauern und auch die Mosaiken entdeckt. Seit 1889 ist das Grundstück im Besitz des Deutschen Vereins vom Heiligen Land. Die heutige Kirche der Brotvermehrung wurde 1982 auf den Grundmauern im byzantinischen Stil errichtet. Wir erleben Tabgha als einen Ort der Pilger, deren Reise zu all in der Bibel beschriebenen Wirkungsstätten Jesu führt.
Bild: Jesus am See Genezareth
Türrelief in der Apostolischen Nontiatur Berlin