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Der kleine Ort Borndsorf, ein Ortsteil der Gemeinde Heideblick, liegt neun Kilometer südlich von Luckau. Schon von Weitem ist der 23 m hohe Turm der Schlossruine zu sehen, der nur noch von ein paar Mauerresten umgeben ist.
"Die in der Zeit der deutschen Kolonisation emporgewachsene Ortschaft, in der einem Bericht von 1723 zufolge nur 7 Bauern, dagegen über 20 Groß- und Kleingärtner saßen, hatte im Mittelalter als fester Platz große Bedeutung. “Boransdorf”, laut Urkunde vom 4. März 1347 der Sitz von Konrad und Richard, Herren zu Dahme, wurde am 8 Aug. 1353 zusammen mit Luckau und Golßen in dem Kaufbrief genannt, der den Übergang der Lausitz von den Wittelsbachern an die Wettinger bezeugt. 1391 erscheint Ulrich Schaeff als Herr zu “Borenstorff”, sodann saß hier lange Zeit das Geschlecht von Buckensdorf oder Burgdorf. 1489 belehnte Landvogt
Niclas von Kösritz den Götze von Wolfsdorf mit dem von Hans von Burgsdorf erkauften “Sloss Bornsdorf” samt den Dörfern “Riedebegt, Waltersdorf, Gheren, Gernswalde, Trebinichen, Wonynichen” u.a.m. laut Luckauer Kopial im Prager Statthaltereiarchiv. Einer Urkunde vom 25. April 1637 zufolge war der sächsische Kurfürst
Johann Georg I. der Schuldner des General-Feldwachtmeisters und Obristen zu Fuß Sigmundt von Wolffersdorff auf Bornsdorf, Görlsdorf und Glücho.”
“Das aus einem Quergebäude und zwei vorspringenden Seitenflügeln bestehende Schloss, ein dreigeschössiger Putzbau mit gebochenem Ziegeldach, geht in seiner heutigen Gestalt auf eine gleichzeitig mit dem Umbau der Kirche im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts vorgenommene Erneuerung zurück. Auf diese Bautätigkeit weist die über dem Eingang außer dem Langen-Stutterheimschen Allianzwappen und den Anfangsbuchstaben des Namens des damaligen Besitzers C.S.v.L. (Caspar Sigismund v. Langen) (* um 1734; † 20. Februar 1797), sowie seiner Ehefrau AE.v.L.G.v.S. (Anna Emilia von Langen geb. von Stutterheim) wiedergegebene Jahreszahl 1734 hin. Eine unter dem Wappen beigefügte Inschrift lautet: “Gott behüte dieses Haus, alle die da gehen ein und aus. So erbauet durch Gottes Gnade. C.S.v.L.”
“Trotz des durchgreifenden Umbaus im 18. Jahrhundert lässt schon außen der von einer massiven, nachträglich mit Ziegeln gedeckten Kegelspitze bekrönte, mächtige, runde Treppenturm an dem nach Südosten vorspringenden Seitenflügelden spätestens aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts stammenden also noch mittelalterlichen Kern erkennen. Auf die gleiche Bauzeit weisen auch, abgesehen von dem großen Backsteinformat, die tonnengewölbten Keller hin, sowie ein von einem Tonnengewölbe mit einschneidenden spitzbogigen Stichkappen überdeckter Raum in der Nordostecke der Gesamtanlage, dessen ehemalige Zweckbestimmung mit Sicherheit nicht nachweisbar ist. Der spitzbogige Zugang dieses Raumes besitzt ein dreimal abgetrepptes Gewände. Der Zeit des barocken Umbaues dagegen gehört, wie u.a. die Inschrift “CASPER SIGISMUND VON LANGEN 1724” zeigt, die jetzige Uhrglocke an, deren Durchmesser 46 cm beträgt.”
(Aus: “Die Kunstdenkmäler des Kreises Luckau, Band V, Teil 1”, Brandenburgischer Provinzialverband, Berlin 1917)