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Schwerin Wappen

Schwerin

220 km von Berlin

1:42 Std. mit der Bahn von Berlin


Schwerin am Pfaffenteich

Restaurants

Schwerin Restaurants

Der Traditionsgasthof „Zur Guten Quelle“ befindet sich inmitten der Altstadt (Koordinaten: 53.628094°N 11.4120123°E) und ist durch ihre gute regionale Küche bekannt. Die Geschichte des Hauses begann vor über 160 Jahren, der wohl bekannteste Gast war der Heimatdichter und Schriftsteller Fritz Reuter. Die Preise sind angemessen, das Essen ausgezeichnet und der Gastraum rustikal und gemütlich. Für wärmere Tage gibt es einen Biergarten. Geöffnet Montag bis Freitag ab 11:00 Uhr, Samstag und Sonntag ab 11:30 Uhr. (Schusterstraße 12)

Fast schon Wahrzeichen in der Schweriner Altstadt ist das Weinhaus Wöhler - mit Hotel, Restaurant und natürlich Weinhandel. Es gibt ein rustikales Kellergewölbe und eine einladende Weinstube. Außerdem ein Sommergarten im Innenhof. Geöffnet Mittwoch bis Samsag von 11:30 bis 22:00 Uhr, Sonntag von 11:30 bis 14:30 Uhr und Dienstag von 17:30 bis 22:00 Uhr. (Puschkinstraße 26)

Das Burwitz Legendär ist Bar und Restaurant, guter Service, leckere Burger, geöffnet ab 11:30 Uhr, Montag, Mittwoch und Donnerstag bis 22:00 Uhr, Freitag und Samstag bis 24:00 Uhr und Sonntag bis 21:00 Uhr. (Puschkinstraße 81)

Die Schweriner Schloss Localitäten befinden sich im Schloss, geöffnet von April bis Oktober zwischen 11:00 und 18:00 Uhr, von November bis März zwischen 11:00 und 17:00 Uhr. Montag geschlossen. Das Schloss-Café ist über den Museumseingang zu erreichen.

Das Café Prag befindet sich in einem prächtigsten historischen Stadthaus mit Blick von der Rerrasse auf das Schloss und die Staatskanzlei. Täglich geöffnet von 09:00 bis 21:00 Uhr - Schloßstraße 17. Das Ambiente erinnert an die Wiener Kaffeehaus-Kultur und ist ein beliebter Treffpunkt der Schweriner und der Touristen.


Übernachten in Schwerin



Hotel Speicher am Ziegelsee 

Das Hotel gilt als eines der ersten Adressen in Schwerin. Das 4 Sterne Hotel liegt direkt am See, zur Altstadt sind es etwa 15 Minuten Fussweg. Es gibt 77 Zimmer, ein Restaurant, Sauna und Solarium sowie Fitnessräume. Doppelzimmer ab EUR 117.-- 

Map

Hotel am Schloss

Wer lieber mitten in der historischen Altstadt und in der Nähe des Schlosses wohnen will, dem sei das Hotel am Schloss empfohlen, es gibt 25 komfortable Zimmer (DZ ab EUR 90.--) und hat die ideale Lage für Entdeckungen in Schwerin.

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Erstmals 1018 als wendische Burg genannt, gilt Schwerin als älteste Stadt des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin. In der Chronik des Bischofs und Geschichtsschreibers Thietmar von Merseburg (*25.07.975 - †01.12.1018) wird berichtet, dass der Stamm der Leutizier 1018 das Land des Obodritenfürsten Miecislav verwüsteten und diesen in seiner Feste Zuarin einkerkerten. So mag die erste Bezeichnung der Stadt „Zuarin“ – ein Begriff aus der wendischen Sprache entnommen, was so viel wie Tiergarten bedeutet.

Schwerin Map 1938

Es war Heinrich der Löwe, der die christliche Stadt Schwerin vor der Toren dieser Burg 1160 begründete, das Bistum Mecklenburg wurde nach dort verlegt. Wohl 500 Bewohner zählte der Ort. Der Herzog verlieh der Stadt eine eigene Verfassung, das „Schwerinische Recht“ und sein Siegelbild, das Wappen mit ihm als ritterlichen Reiter, in seiner rechten Hand eine Fahne, in der linken ein Schild mit dem Bildnis des Löwen. Das Schild trägt die Inschrift: „Dux Henricus et Sigillum Civitatis Swerin.“ (Herzog Heinrich und das Siegel der Stadt Schwerin)

Schweriner Dom

Der Dom zu Schwerin ist von Montag bis Samstag von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie Sonntag und an Feiertagen zwischen 12:00 und 17:00 Uhr geöffnet. Zu diesen Zeiten kann auch der Turm bestiegen werden. Öffentlichen Domführungen sind Dienstag und Samstag ab 11:00 Uhr.

Schweriner Dom Grundriss

Seit 1922 ist Schwerin Sitz des evangelisch-lutherischen Landesbischofs und der Dom ist die einzige echte Kathedrale in Mecklenburg-Vorpommern. Der Dom ist 105 Meter lang, der Innenraum 29 Meter hoch. Der 117,5 m hohe neugotische Turm, der höchste Kirchturm in Ostdeutschland, wurde in den Jahren unter dem Architekten und Baurat Georg Daniel (15.01.1829 in Rehna, †08.04.1913 in Schwerin) zwischen 1889 bis 1892 errichtet.

Der romanische Vorgängerbau der heutigen Kathedrale war am 9. September 1171 geweiht worden. Doch schon bald wurde der Bau eines größeren Gotteshauses notwendig. Graf Heinrich von Schwerin war von einem Kreuzzug ins Heilige Land mit einer Reliquie (einen in einem Edelstein eingeschlossenen Blutstropfen) des Heiligen Blutes zurückgekehrt und die Kirche in Schwerin wurde zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Bald konnte sie die vielen Pilger nicht mehr aufnehmen. Hinzu kam ein Dorn aus der Dornenkrone Christi - von Reliquien aus Doberan und Wilsnack, den König Ludwig IX. 1260 nach Schwerin bringen ließ. (Besonders die "Wunderblutkirche" St. Nikolai von Bad Wilsnack in der brandenburgischen Prignitz stand mit ihrer Reliquie in direkter Konkurrenz zum neuen Wallfahrtsort Schwerin).

Etwa einhundert Jahre später (1270) wurde daher mit dem Bau des gotischen Domes begonnen. 1326 war der Chorraum fertig und 1426 der Bau vollendet. Um 1550 wurde von Herzog zu Mecklenburg Johann Albrecht I. (*23.12.1525 in Güstrow, †12.02.1576 in Schwerin), der 1549 mit dem lutherischen Glauben die Reformation eingeführt hatte, das Blut Jesu verbrannt. Unter der ehemaligen Heilig-Blut-Kapelle ließ Johann Albrecht I. eine Gruft errichten. Er selbst und seine beiden Söhne Johann VII. und Sigismund sind hier bestattet. Sein jüngerer Bruder Christoph erhielt im Chorumgang ein aufwändiges Grabmal – es ist das einzige herzogliche Grabmonument aus dem 16. Jahrhundert, geschaffen von dem niederländischen Renaissance Bildhauer Robert Coppens (*vor 1550 in Flandern, †nach 1618) und weiteren bedeutende Künstlern. (belegt durch Zahlungen am Werkstattort Lübeck im fraglichen Zeitraum und sein Monogramm als Signatur. Es entstand vermutlich auf Grundlage eines Entwurfs des herzöglichen Rentmeisters Tobias Skopperius.

Beim heutigen Bau des Schweriner Doms handelt es sich um eine dreischiffige gotische Basilika in Backsteinbauweise mit großem Querhaus, Chorumgang und Kapellenkranz. Im Schweriner Dom befinden sich noch andere Grabdenkmäler verschiedener mecklenburgischer Herzöge und deren Familie. Die sehenswertesten Grabstätten sind die von Christoph zu Mecklenburg (*30.07.1537 in Augsburg, †04.03.1592 im Kloster Tempzin) mit dessen Frau Elisabeth von Schweden und Großherzog Paul Friedrich von Mecklenburg (*15.09.1800 in Ludwigslust, †07.03.1842 in Schwerin) und dessen Frau Prinzessin von Preußen Alexandrine (23.02.1803 in Berlin, †21.04.1892 in Schwerin).

Genau bekannt ist jedoch nicht, ob die Gebeine der Großherzoglichen Familie tatsächlich in den prächtigen Prunksarkophagen im Kirchenschiff oder in der verschlossenen Gruft liegen. Gegen Ende des Ersten Weltkrieges sollen einige von ihnen in Sicherheit gebracht worden sein. Aber geöffnet wurden die Särge auch nach ihrer Rückkehr in den Dom nicht.

Herzog von Mecklenburg

Ernst Hader Gemälde Schwerin

Beigesetzt sind im Schweriner Dom folgende Angehörige des Hauses Mecklenburg, sortiert nach Sterbedatum:

Heinrich V. der Friedfertige von Mecklenburg-Schwerin (*03.05.1479 in Schwerin - †06.02.1552 in Schwerin), Sohn von Magnus II. von Mecklenburg-Schwerin (*1441 - †1503).


Georg von Mecklenburg (*23.02.1528 - †20.07.1552 gefallen bei Frankfurt am Main), Sohn von Herzog Albrecht VII. von Mecklenburg-Güstrow (*1488 - †1547).


Er wurde ab 1537 am Hofe der Herzogin Elisabeth von Braunschweig mit deren Sohn Erich der Jüngere (II.) gemeinschaftlich erzogen, und schloss sich mit diesem 1546 den Hilfstruppen an, welche Moritz von Sachsen Kaiser Karl V. zuführte. Wahrscheinlich nahm Georg an dem Zug des Letzteren während des Schmalkaldischen Krieges gegen den Kurfürsten von Sachsen und an der Schlacht bei Mühlberg teil, genannt wird er jedoch erst 1550, in welchem Jahre er sich mit Moritz bei der Belagerung der wegen verweigerter Annahme des Interims in Acht erklärten Stadt Magdeburg befand. Bald nach dem Beginn der Belagerung, welche vom 16. September 1550 bis 9. November 1551 dauerte, wurde Georg, noch im Jahr 1550, bei einem Ausfall der Magdeburger gefangen genommen und kam erst nach der Kapitulation der Stadt wieder frei.


Georg blieb nun bei Moritz, schloss sich mit diesem dem Fürstenaufstand gegen den Kaiser an und hatte zu Anfang des Jahres 1551 die Stadt Wolmirstedt inne. Mit den übrigen Fürsten des Fürstenaufstands war er vor Augsburg, wo sie sich versammelten, wohnte der Belagerung dieser Stadt vom 1. bis zum 5. April bei und zog dann mit ihnen nach Tirol, wo er am 19. Mai die von den Kaiserlichen gut befestigte Ehrenberger Klause erstürmte. Durch seine Tapferkeit trug er wesentlich zur schnellen Beendigung des Feldzuges bei, welchen der Passauer Vertrag beschloss. Hierauf nahm er an der am 17. Juli beginnenden Belagerung der Stadt Frankfurt am Main teil. Am 20. Juli traf ihn eine aus der Stadt abgefeuerte Kanonenkugel und riss ihm das rechte Bein weg; infolge dieser Verwundung starb er am selben Tag. Sein Leichnam wurde für die Überführung nach Mecklenburg vorbereitet und seine Eingeweide in Hanau beigesetzt, „doch nach wittenbergischen brauch“. Seine letzte Ruhe fand er am 7. August in der Heilig-Blut-Kapelle, der Grablege der Mecklenburger Herzöge, im Schweriner Dom.



Anna von Brandenburg (*1507 - †19.06.1567 in Lübz), Gemahlin von Albrecht VII. d. Schönen von Mecklenburg-Güstrow (*1488 - †1547).


Anna war die älteste Tochter des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg (1484–1535) aus dessen Ehe mit Elisabeth (1485–1555), Tochter des Königs Johann von Dänemark.


Sie heiratete am 17. Januar 1524 in Berlin Herzog Albrecht VII. zu Mecklenburg (1486–1547). Gegen ihre Mitgift von 20.000 Gulden waren Anna Amt und Stadt Lübz und das Amt Crivitz als Leibgedinge überschrieben worden. Anna wurde als unglücklich und verbittert beschrieben. Sie wandte sich vom Lutherthum wieder ab, um Katholikin zu werden. Während sie keinerlei Bindung zu ihrem Ältesten entwickelt hatte, schenkte sie ihre ganze Zuneigung den beiden jüngsten Söhnen.


Nach dem Tod ihres Mannes lebte Anna auf der Eldenburg in ihrem Witwensitz Lübz, welches sich als einziger Teil des Landes nicht der lutherischen Reformation angeschlossen hatte. Im Jahr 1559 wurden hier, trotz der Religion seiner Mutter, durch Herzog Johann Albrecht alle katholischen Priester und Mönche gewaltsam vertrieben. Anna wurde entgegen ihrem letzten Willen im Schweriner Dom bestattet. Denn zu Lebzeiten hatte sie ihr Begräbnis in der Stadtkirche ihres Wittums festgelegt. In ihrem Testament vom 25. März 1557 wünschte sie sich, nach katholischem Ritus beigesetzt zu werden, indem man sowohl den Siebenten als auch den Dreißigsten begehen möge. Der älteste Sohn setzte sich mit der Entscheidung, Anna im evangelischen Dom beizusetzen, über die Wünsche seiner Mutter hinweg. Ein Grabmal erhielt die Herzogin weder in Lübz noch in Schwerin.


Johann Albrecht I. Herzog von Mecklenburg-Güstrow (*23.12.1525 in Güstrow - †12.02.1576 in Schwerin), Sohn von Albrecht VII. d. Schönen von Mecklenburg-Güstrow (*1488 - †1547).


Anna Sophie von Preußen (*11.06.1527 in Königsberg - †06.02.1591 Lübz), Gemahlin von Johann Albrecht I. von Mecklenburg-Güstrow (*1525 - †1576).


Sie war das älteste und einzige überlebende Kind des Herzogs Albrecht von Preußen (1490–1568) aus dessen erster Ehe mit Dorothea von Dänemark und Norwegen (1504–1547), Tochter des Königs Friedrich I. von Dänemark. Durch ihre Mutter hatte Anna Sophie umfangreiche Kenntnisse in Naturheilkunde besonders der Frauenheilkunde. Bereits 1546 wurden Anna Sophie von den preußischen Ständen eine so genannte Prinzessinnensteuer von 30.000 Gulden bewilligt, die sie bei ihrer Hochzeit auch erhielt.


Anna Sophie heiratete am 24. Februar 1555 in Wismar Herzog Johann Albrecht I. zu Mecklenburg (1525–1576). Im Rahmen der Hochzeitsfeierlichkeiten sorgte Anna Sophies Vater für einen Vergleich seines Schwiegersohnes mit dessen Bruder Ulrich.Anlässlich der Vermählung hatte Johann Albrecht den Fürstenhof in Wismar im Stil der Renaissance umgestalten lassen, welchen er gemeinsam mit seiner Gemahlin bezog. Den drei Söhnen dieser Ehe war Anna Sophie eine liebevolle Mutter. Wegen seiner Ehe war Herzog Johann Albrecht seinem Schwiegervater im Reich als auch in Livland ein treuer Bündnisgenosse. Albrecht von Preußen versuchte zeitweise erfolglos seinen Schwiegersohn als Nachfolger im Herzogtum Preußen anerkennen zu lassen.


Anna Sophie starb auf ihrem Witwensitz in Lübz und wurde im Schweriner Dom bestattet. 

Christoph von Mecklenburg (*30.07.1537 in Augsburg - †04.03.1592 in Tempzin), Sohn von Albrecht VII. von Mecklenburg-Güstrow (*1486 - †1547).


Johann VII. von Mecklenburg-Schwerin (*07.03.1558 in Güstrow - †22.03.1592 in Stargard), Sohn von Johann Albrecht I. von Mecklenburg-Güstrow (*1525 - †1576).


Sigismund August von Mecklenburg (*11.11.1560 in Schwerin - †05.09.1600 in Ivenack), Herzog von Mecklenburg, Sohn von Johann Albrecht I. von Mecklenburg-Güstrow (*1525 - †1576).


Bernhard Sigismund von Mecklenburg-Schwerin (*21.01.1641 - †15.11.1641), Sohn von Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (*1588 - †1658).


Augusta von Mecklenburg-Schwerin (*24.09.1643 - †05.05.1644), Tochter von Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (*1588 - †1658).


Adolf Ernst von Mecklenburg-Schwerin (*22.11.1650 - †13.01.1651), Sohn von Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (*1588 - †1658).


Philipp Ludwig von Mecklenburg-Schwerin (*30.05.1652 - †20.10.1655), Sohn von Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (*1588 - †1658).


Heinrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin (*06.06.1653 - †02.12.1653), Sohn von Adolf Friedrich I. von Mecklenburg-Schwerin (*1588 in Schwerin - †1658 in Schwerin).


Paul Friedrich Großherzog von Mecklenburg-Schwerin (*15.09.1800 in Ludwigslust - †27.03.1842 in Schwerin), Sohn von Friedrich Ludwig von Mecklenburg-Schwerin (*1778 - †1819).


Alexandrine von Preußen (*23.02.1803 in Berlin - †21.04.1892 in Schwerin), Gemahlin von Großherzog Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (*1800 - †1842).


Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, (*28.02.1823 in Ludwigslust - †15.04.1883 in Schwerin) Sohn von Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (*800 - †1842).


Augusta von Reuss-Köstritz (*26.05.1822 in Klipphausen - †03.03.1862 in Schwerin), erste Gemahlin von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Anna von Hessen-Darmstadt (*25.05.1843 in Darmstadt - †16.04.1865 in Schwerin), zweite Gemahlin von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Sie war die einzige Tochter des Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein (1809–1877) aus dessen Ehe mit Elisabeth (1815–1885), Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen. Sie war eine Schwester des Großherzogs Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein.


Anna heiratete am 12. Mai 1864 in Darmstadt den Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin. Für den Großherzog war es bereits die zweite Ehe, nachdem seine erste Gemahlin Auguste 1862 an Tuberkulose gestorben war. Der Großherzog hatte die Prinzessin bei seiner Teilnahme am Frankfurter Fürstentag kennengelernt und fühlte sich durch ihr frommes und schüchternes Wesen an seine erste Frau erinnert. Anna wurde durch diese Ehe Stiefmutter der vier überlebenden Kinder erster Ehe von Friedrich Franz II.


Anna starb bereits ein Jahr nach der Eheschließung 21-jährig an Kindbettfieber nach der Geburt ihres einzigen Kindes. Die Großherzogin ist im Schweriner Dom bestattet.


Maria von Schwarzburg-Rudolstadt (*29.01.1850 - †22.04.1922), dritte Gemahlin von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Nikolaus Herzog zu Mecklenburg-Schwerin (*18.08.1855 - †23.01.1856), Sohn von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Alexander Herzog zu Mecklenburg-Schwerin (*13.08.1859 - †13.08.1859), Sohn von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin (Friedrich Wilhelm Nicolaus von M.-Schwerin; *05.03.1827 in Ludwigslust - †28.07.1879 in Heidelberg), Sohn von Paul Friedrich von Mecklenburg-Schwerin (*1800 - †1842).


Er war ein Angehöriger des großherzoglichen Hauses von Mecklenburg-Schwerin und preußischer General der Kavallerie. Er heiratete am 9. Dezember 1865 seine Cousine Alexandrine von Preußen (1842–1906), die Tochter von Albrecht Prinz von Preußen und Marianne Prinzessin von Oranien-Nassau. Wilhelm war das dritte Kind und zweiter Sohn von Großherzog Paul Friedrich und seiner Frau Alexandrine von Preußen (1803–1892). Er wurde preußischer Offizier. In Berliner Hofkreisen war Wilhelm als Spieler bekannt und erhielt den Spitznamen „Prinz Schnaps“.

Wilhelm folgte als Schüler den Spuren seines Bruders, ohne jedoch dessen Weg auf den Thron gehen zu dürfen. Sie führten ihn in den 1840er Jahren auf das Vitzthumsche Gymnasium in Dresden. Dorthin begleitete ihn sein Gouverneur, der Kammerherr Major Graf Finck von Finckenstein. Wilhelm konnte 1844 aus Dresden von der Silberhochzeit des Schuldirektors unverblümt nach Hause schreiben: „Die Lehrer waren mit wenigen Ausnahmen, alle besoffen und kotzten sich, wie die Schweine; man sah es ihnen den 2ten Tag noch an.“


Er heiratete im Jahr 1865 seine Cousine, Prinzessin Alexandrine von Preußen (1842–1906). Der Prinz war nun 38 Jahre alt, 15 Jahre älter als die Braut, ein notorischer Spieler, Schürzenjäger und Verschwender und sicherlich kaum der geeignete Ehemann für ein junges Mädchen. Das Paar hatte eine Tochter, Charlotte Herzogin zu Mecklenburg (1868–1944). Herzog Wilhelm schlug eine militärische Karriere ein. Von 1859 bis 1864 war er Kommandeur des Brandenburgischen Kürassier-Regiments (Kaiser Nicolaus I. von Rußland) Nr. 6 in Brandenburg an der Havel und stieg in dieser Verwendung vom Major zum Oberst auf. 1864 übergab er das Regiment an Oberstleutnant Alfred Bonaventura von Rauch.


Im Deutschen Krieg befehligte Wilhelm als Generalmajor die 2. leichte Kavallerie-Brigade im Kavallerie-Korps der 1. Armee. Mit diesem Großverband kämpfte Wilhelm in der Schlacht bei Königgrätz und wurde für seine Leistungen mit dem Orden Pour le Mérite ausgezeichnet. Im Krieg gegen Frankreich kommandierte er, inzwischen Generalleutnant, die 6. Kavallerie-Division. Er kämpfte bei Vionville und wurde am 9. September 1870 bei der Explosion der Zitadelle von Laon verwundet.[5] Anschließend nahm Wilhelm noch an der Belagerung von Paris und der Schlacht bei Le Mans teil. Seine Leistungen wurden durch die Verleihung beider Klassen des Eisernen Kreuzes sowie des Großkomturkreuzes des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern gewürdigt.


Nach dem Friedensschluss wurde Wilhelm am 23. März 1873 zum Kommandeur der 22. Division ernannt. Von diesem Kommando entband man ihn jedoch auf seinen Wunsch hin bereits am 10. November 1873 wieder. Er wurde daraufhin unter Fortgewährung der Kompetenzen eines Divisionskommandeurs bis auf weiteres zu den Offizieren von der Armee versetzt und am 22. März 1875 noch zum General der Kavallerie befördert.

Aufgrund seiner in Laon erlittenen Hüftverletzung musste sich Wilhelm im Juli 1879 in Heidelberg einer Operation unterziehen. Kurz nach dem chirurgischen Eingriff erlitt der Herzog eine Blutvergiftung, an deren Folgen er am 28. Juli verstarb. Sein Leichnam wurde unter Begleitung seines Neffen Herzog Paul Friedrich zu Mecklenburg nach Schwerin gebracht und dort am 2. August in der Heilig-Blutkapelle des Schweriner Doms beigesetzt. Im November 1974 wurde sein Messingsarkophag in die Krypta des Doms verbracht.


Alexandrine von Preußen (*01.02.1842 in Berlin - †25.03.1906 in Potsdam), Gemahlin von Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin (*1827 - †1879).


Alexandrine, genannt „Addy“, wurde als zweite Tochter von Prinz Albrecht von Preußen und dessen Frau Marianne von Oranien-Nassau geboren. Sie wurde genannt nach der Tante väterlicherseits , Großherzogin Alexandrine von Mecklenburg-Schwerin. Sie hatte noch zwei ältere Geschwister, Prinzessin Charlotte, die später Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen wurde, und Prinz Albrecht.


Alexandrine war sieben Jahre alt, als der preußische und der niederländische Hof 1849 der Scheidung ihrer Eltern Marianne und Albrecht zustimmten. Marianne hatte Albrecht 1845 verlassen, weil er ein nicht standesgemäßes außereheliches Verhältnis mit Rosalie von Rauch, Tochter des preußischen Kriegsministers Gustav von Rauch, eingegangen war. Die beiden heirateten 1853 morganatisch mit Unterstützung ihres Schwagers Georg und ihrer Schwester Charlotte; Rosalie von Rauch wurde zur Gräfin von Hohenau erhoben. Das Ehepaar bezog das für sie errichtete Schloss Albrechtsberg in Dresden. Aus der zweiten Ehe des Vaters gingen die beiden Söhne Wilhelm und Friedrich hervor, beide Grafen von Hohenau.

Alexandrines Mutter Marianne begann 1848 eine nicht standesgemäße Liebesbeziehung mit ihrem Kutscher, Reisebegleiter und späteren Kabinettssekretär Johannes van Rossum, die ebenfalls ein Leben lang bestehen blieb. 1849 bekam Alexandrine einen weiteren Halbbruder, Johann Wilhelm von Reinhartshausen (1849–1861), den unehelichen Sohn ihrer Mutter und Johannes van Rossums.


So hatte das junge Mädchen eine schwierige Kindheit und verbrachte viel Zeit mit ihrem kinderlosen Onkel König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und dessen Frau Königin Elisabeth.[1] Diese luden Alexandrine ein, bei ihnen zu leben, und behandelten sie wie ihre eigene Tochter. 


Anna von Mecklenburg-Schwerin (*07.04.1865 - †08.02.1882), Tochter von Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (*1823 - †1883).


Anna war das fünfte Kind des Großherzogs Friedrich Franz II. Nach dem Tod seiner ersten Frau, Auguste Reuß zu Köstritz (1822–1862), hatte er 1864 Anna von Hessen-Darmstadt geheiratet, die einzige Tochter des Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein (1809–1877) aus dessen Ehe mit Elisabeth (1815–1885), Tochter des Prinzen Wilhelm von Preußen.


Anna war das einzige Kind dieser Ehe, denn ihre Mutter starb nach ihrer Geburt, 21-jährig, an Kindbettfieber. Sie wuchs auf mit ihren vier Halbgeschwistern aus der ersten Ehe ihres Vaters und erhielt 1868 in Marie von Schwarzburg-Rudolstadt eine Stiefmutter. Aus dieser dritten Ehe von Friedrich Franz II. gingen noch einmal vier weitere Kinder hervor, so dass Anna ab 1876 acht Halbgeschwister hatte.


Sie starb 16-jährig an einer Lungenentzündung. Am 13. Februar 1882 wurde sie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in der großherzoglichen Begräbniskapelle, der Heiligblutkapelle im Chorumgang des Schweriner Doms beigesetzt.


Friedrich Wilhelm Herzog zu Mecklenburg-Schwerin (*05.04.1871 - †22.09.1897), Sohn von Friedrich Franz II. von Mecklenburg- Schwerin


Schweriner Schloss

Das Schlossmuseum ist geöffnet (außer Montag) vom 14. April bis 13. Oktober zwischen 10:00 und 18:00 Uhr, vom 14. Oktober bis 13. April zwischen 10:00 und 17:00 Uhr. Der Schlossgarten ist jederzeit zugänglich. Öffentliche Führungen gibt es Dienstag bis Sonntag, Preis pro Person EUR 3.-- und Eintritt EUR 8.-- Führungen in der Schlosskirche nach Vereinbarung.

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Schweriner Schloss

Die Geschichte des Residenzschlosses Schwerin als Herrschaftsstandort reicht zurück bis in die slawische Zeit. Nikolot (*um 1100, †August 1160 bei der Burg Werle), der letzte freie Fürst der Obotriten, einem elbslawischen Stammesverband wurde 1160 von Heinrich dem Löwen besiegt, der daraufhin auf den Resten des slawischen Burgwalls eine Deutsche Burg errichten ließ und somit die Stadt Schwerin gründete. Es dauerte fast 200 Jahre, bis die mittlerweile christianisierten Nachfahren des Obotritenfürsten (Herzog Albrecht II.) 1358 die Burg zurückerhielten. Umgebaut wurde es im 16. Jahrhundert unter Herzog Johann Albrecht I. und im 19. Jahrhundert unter Großherzog Friedrich Franz II. Zwischen 1845 und 1857 entstand der heutige Bau unter Mitwirkung bedeutender Architekten: Georg Adolf Demmler (*22.12.1804 in Berlin, †02.01.1886 in Schwerin), Gottfried Semper (*29.11.1803 in Hamburg, †15.05.1878 in Rom), Friedrich August Stüler (*28.01.1800 in Mühlhausen/Thüringen, †18.03.1865 in Berlin) und Ernst Friedrich Zwirner (*28.02.1802 in Jakobswalde, †22.09.1861 in Köln). Festlich eingeweiht wurde der fertige Bau am 26. Mai 1857. Bei einem Brand im Dezember 1913 wurde etwa ein Drittel des Gebäudes zerstört, dabei auch der prunkvolle Goldene Saal. Nach 1919 wurde das Schloss Staatsbesitz. Seit Herbst 1990 hat der Landtag Mecklenburg-Vorpommern seinen Sitz im Schloss Schwerin. Das Schweriner Schloss ist Kandidat zur Aufnahme als Weltkulturerbe der UNESCO. Die Schlosskirche, der erste protestantische Kirchenneubau in Mecklenburg, stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Baumeister war Christoph Haubitz. Im 19. Jahrhundert bekam die Kirche einen Choranbau und wurde im Inneren umgestaltet.


Paulskirche Schwerin



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Am 29. Juni 1863, dem Tag des Apostel Paulus, fand die Grundsteinlegung für die neue Kirche statt. Anwesend war auch der Großherzog Friedrich Franz II. Der Bau sollte als Pfarrkirche für neu entstandene Paulsstadt dienen.


Die nach Entwürfen des deutschen Architekten Theodor Krüger (*16.03.1818 in Schwerin, †27.09.1885 in Schwerin) errichtete neogotische Kirche konnte auf den Tag genau nach sechs Jahren Bauzeit, am 29. Juni 1869 geweiht werden. Der Schweriner Oberkirchenratspräsident Theodor Kliefoth (*18.01.1810 in Körchow, †26.01.1895 in Schwerin) war maßgeblich am Bau beteiligt (im Jahre 1844 folgte er seinem Vater im Amt eines Superintendenten und Dompredigers in Schwerin). Die Bausumme wurde zu weiten Teilen aus dem Vermögen des Großherzogs finanziert, das fehlende Viertel stammte aus einer Privatstiftung, die ursprünglich für den Turm des Doms bestimmt war (eine großzügige testamentarische Verfügung des Direktors der großherzoglichen Domänen, Friedrich Ludwig von Flotow). Es entstand eine dreischiffige, Stufenhalle mit viergeschossigem Westturm, Querschiff, Chor und Chornebenräumen. Bemerkenswert sind die beiden Chorflankentürme und die bekrönende Zwerggalerie am Chor, die vermutlich der romanisch rheinischen Architektur entlehnt wurde. Errichtet wurde die Kirche auf der zu dieser Zeit höchsten Erhebung der Paulsstadt mit freiem Blick hinunter zum Pfaffenteich und bis zur Schelfkirche. Die Gesamtlänge der Kirche beträgt 207 Fuß, der Hauptturm ist 240 Fuß hoch. Erster Pfarrer war (bis 1898) Wilhelm Köhler.

Schwerin Paulskirche Glasfenster

Die Fenster sind nach Entwürfen des Düsseldorfer Kirchen- und Historienmalers Gustav Stever (*16.05.1823 in Riga, †18.03.1877 in Düsseldorf) und von dem deutschen Glasmaler Ernst Gillmeister (*26.04.1817 in Ludwigslust, †25.03.1887 in Schwerin) gestaltet worden (zwei Fenster im Chor und südlichen Seitenschiff).

Von Angriffen während des Zweiten Weltkriegs blieb die Paulskirche verschont, einzig ein russischer Pilot, der bei waghalsigen Flugmanövern nach Kriegsende den Kirchturm streifte, verursachte geringe Schäden. Gestühl, Kanzel und Altar sind originalgetreu erhalten geblieben.



Die geflügelten Drachen unter den Kirchenfenstern sind Griffe für die Schwitzwasserkästen dahinter im Mauerwerk, um die Feuchtigkeit von den Scheiben zu sammeln. Wenn sie voll waren, tröpfelte das Wasser an den Drachenköpfen heraus und sie mussten geleert werden.


Schwerin Paulskirche Drachengriff mit Zinkkasten im Mauerwerk

Beschreibung 1873


„Die Ausführung des Gebäudes, das in dem höchstgelegenen Theile Schwerins, der nach dem früheren Großherzoge Paul Friedrich benannten Paulsstadt, seine Stelle erhalten hat, begann im Jahre 1862 und wurde mit der feierlichen Einweihung am 29. Juni 1869 beschlossen. Der Großherzogliche Baurat Th. Krüger, den die Arbeiten an sämtlichen Kirchen des Landes unterstellt sind, hat den Entwurf geliefert und die Ausführung, an welcher die damaligen Baukondukteure Daniel und Schlosser als Hilfsarbeiter beteiligt waren, persönlich geleitet.

Die Kirche bildet im Grundriss ein Kreuz und hat neben einem breiteren Mittelschiffe von 8,45 Meter lichter Weite zwei zwischen den äußersten Pfeilerdiensten 3 Meter breite Seitenschiffe. Mit den beiden Pfeilern, den beiden 0,86 Meter starken Wänden und den davorliegenden, 0,50 Meter vortretenden Diensten beträgt die ganze Tiefe des Langschiffes 19,77 Meter. Die Kämpfer der Bögen liegen 11,32 Meter hoch, vom Fußboden der Kirche an gerechnet, der Schlussstein des Mittelschiffsgewölbes 17,91 Meter, derjenige der Seitenschiffe 2,58 Meter niedriger. Die Kirche stellt sich im Innern demnach als dreischiffige Hallenkirche mit überhöhtem Mittelschiff dar. Die Vierung, mit dem Mittelschiff von gleicher Weite und Höhe, hat zu beiden Seiten ein Querschiff von denselben Dimensionen. Die Gesamtlänge der Querschiffe vom Südgiebel bis zum Nordgiebel einschließlich der beiden 1 Meter starken Wände beträgt 27,85 Meter, die Gesamtlänge der Kirche 59,16 Meter. Über die Vierung hinaus folgt ein dreischiffiges Joch von den Dimensionen des Langschiffes, sodann geht der Chor einschiffig in der Breite und Höhe des Mittelschiffes in einem Joch fort und schließt mit den fünf Seiten des Achtecks. Die Vierung ist mit einem Sterngewölbe, alle übrigen Joche sind mit Kreuzgewölben überdeckt. Während vor das Westende sich der 67,05 Meter hohe Hauptturm legt, befinden sich am Ostende der Seitenschiffe zwei kleinere, 40,16 Meter hohe Türme und auf der Mitte der Vierung ein Dachreiter, dessen äußerste Spitze diejenige der beiden kleineren Türme noch um 4,88 Meter überragt.

Grundriss Paulskirche (digitale-bibliothek-mv.)

Das für die Kirche bestimmte Terrain hatte ein starkes Gefälle von Westen nach Osten, so dass zwischen den äußersten Enden der Kirche die Differenz 2,58 Meter betrug. Dies hatte die Anlage von Perrons mit Rampe am West und Treppen am Ostende zur Folge und gab Gelegenheit zu einer kryptenartigen Unterwölbung des Chors, welche zur Anbringung der Heizungslokalitäten und eines besonderen Einganges am Ostende benutzt wurde. Die Heizungen, von Boyer & Cons. in Ludwigshafen geliefert, liegen nämlich unter dem dreischiffigen Teil des Chores, und unter dem einschiffigen Teile desselben, konzentrisch mit der Ringmauer und begrenzt durch eine besondere Mauer, ein Kohlenraum. Der zwischen letzterem und der Ringmauer freibleibende Raum bildet einen gewölbten Gang mit Eingang am Ostende. Derselbe führt auf der Nordseite einmal zum Heizungsraum und weiter zu einer in dem kleinen Nordturm liegenden Wendeltreppe, zunächst zu der im Seitenschiff des Chores liegenden Sakristei und dann weiter zu dem Chorumgange und Dachboden. 



Auf der Südseite vermittelt der Gang eine Passage zu dem im südlichen Seitenschiffe des Chores liegenden fürstlichen Stuhle, der jedoch außerdem auch von der Kirche zugänglich ist. Die inneren freistehenden Pfeiler sind unter sich und mit den Ringwänden durch Erdbögen verbunden, während der Turm im Innern mit einem umgekehrten Gewölbe versehen ist. Das Fundament des letzteren musste wegen der in einem Durchstich in etwa 20 Meter Entfernung vorübergehenden Eisenbahn bis unter die Bahnsohle auf 4,60 Meter Tiefe hinabgeführt werden. Das zur Kirche verwandte Material ist in der Hauptsache gebrannter roter Ziegel, und zwar in dem älteren Formate, wobei drei Schichten mit den Fugen einen Fuß Hamburger Maß = 0,287 Meter Höhe haben. Es ist dies größere Format gewählt, um die Zahl der Horizontalfugen möglichst zu vermindern und der Mauerfläche eine größere Ruhe zu geben. Das Mauerwerk ist nach der Weise des Mittelalters im Äußeren gleich beim Aufmauern gefugt, um eine größere Haltbarkeit der Fugen zu erzielen. Der Sockel, die Perronmauern und Treppen sind von Granit hergestellt, die Galerie des Hauptturmes und die Giebel mit belgischem Marmor von blaugrauer Farbe abgedeckt. Zu den freistehenden Säulen des äußeren Chorumganges ist Postelwitzer Sandstein verwandt, letzterer auch zu den Deckgesimsen der inneren Pfeilerkapitelle.

Die Fialenspitzen, die Kapitelle in den Portalen und im Innern, die Wimperge des Turmportales und die Maßwerke der Fenster des Chores und Querschiffes sind aus der March'schen Tonwaren-Fabrik in Charlottenburg nach besonders dazu gefertigten Modellen hervorgegangen; alles übrige Ziegelwerk ist in der durch den Schweriner Schlossbau hervorgerufenen Kunstziegelei gefertigt, auch ist die Glasur der Gesimse und Maßwerksriese an Ort und Stelle beschafft. Die Gewölbekappen der Schiffe etc. sind aus sechseckigen Hohlsteinen in Kalkmörtel ausgeführt. Das Dach der Kirche ist in seinen tragenden Teilen von Eisen hergestellt, um bei einem etwaigen Brande die Gefahr eines Einsturzes und damit die Beschädigung der Gewölbe zu verhindern: Die Sparren der Binder sowie die Streben und Pfetten sind von gewalztem Eisen; die ersteren sowie die divergierenden Streben haben einen T-förmigen, die konvergierenden Streben aber einen kreuzförmigen Querschnitt. Die Mittelpfette ist gitterartig mit Dreiecksöffnungen oben und unten durch 2 Winkeleisen so gebildet, dass der Querschnitt I die Doppel-T-Form hat. Die auf den Seiten liegenden drei Pfetten bestehen aus doppelt T-förmigen gewalzten Eisen und sind mit nach unten hängender Absprengung (Doppelbock) versehen. Zwischen den Pfetten, mit der Dachfläche parallel liegend, sind Zugbänder als Windkreuze angebracht. Sparren und Streben stehen unten in gusseisernen Schuhen. Die Verbindungsstellen zwischen Sparren. Streben und Pfetten sind durch angemietete Blechplatten verstärkt. Auf den eisernen Bindersparren sind hölzerne Sparren aufgebolzt, die hölzernen Leersparren etwas stärker dagegen auf den Pfetten aufgekämmt und mit eisernen Haken befestigt. Auf den Sparren liegt eine gespundete Brettschalung, diese ist mit Asphaltfilz bekleidet und darauf die Bedeckung mit englischem Schiefer erfolgt. Der Dachreiter ist mit Kupfer bekleidet und gedeckt. Die Pyramide des Hauptturmes hat einen gemauerten Kern bis zum Erkerkranz reichend, auf welchem, auf Holz befestigt ein Schieferdach liegt; von dem Erkerkranz an ist die Spitze mit Kupfer gedeckt. Die Helme der kleineren Türme haben ein eisernes Gerippe und sind ganz mit Kupferdach versehen. Von der äußeren Gestalt der Kirche gibt die nach einer Photographie übertragene perspektivische Abbildung eine getreue Darstellung, nur dass der Zeichner die unmittelbare Umgebung der Kirche mit künstlerischer Freiheit etwas umgestaltet hat. Hinsichtlich der Färbung ist zu bemerken, dass alle Gesimse eine schwarzbraune, die Maßwerksfriese zum größeren Teil eine grüne Glasur zeigen und der Grund der letzteren, sowie alle Blenden mit Kalkputz schwach überzogen sind, um die Masse der roten Ziegelfarbe zu mildern und Abwechslung in der Farbenwirkung zu erzielen; auch ist für die Fialenhelme, sowie für die Kapitelle der Portale aus diesem Grunde die gelbe Ziegelmasse gewählt. 


Das große Westportal ist zweiteilig, mit einem Pfeiler in der Mitte, welcher die aus Sandstein gearbeitete Statue des Apostels Paulus trägt. Die Türöffnung ist in der Kämpferhöhe durch einen Sandsteinsturz horizontal abgeschlossen, die Mitte des darüber befindlichen Bogenfeldes wird durch die Statue gedeckt, über letzterer ist ein Baldachin; zu den Seiten ist das Bogenfeld mit Maßwerk gefüllt. Die Bogenöffnung bekrönt ein Wimperg, mit Maßwerkfüllung, Krabben und Kreuzblume aus roter Ziegelmasse. Die Nord- und Südportale des Querschiffes sind in der Kämpferhöhe durch einen Segmentbogen aus Ziegeln abgeschlossen, haben in der Bogenfüllung Maßwerke, das Südportal in Mitte desselben einen dorngekrönten Christuskopf, von Cauer in Kreuznach aus Marmor gearbeitet. Oberhalb des Bogens umschließt das Kaffgesims die Portale rechtwinklig und sind die dadurch sich bildenden beiden Zwickelfelder mit netzförmigem grünen Maßwerk bedeckt. Die Spitzen der Türme und Giebel bekrönen geschmiedete und mit Blättern verzierte Kreuze, den Hauptturm ziert zwischen Knopf und Kreuz ein Wetterhahn, die kleineren Türme dagegen Wetterfahnen; von der Spitze des ersteren führen 2 Kupferdrahtleitungen als Blitzableiter bis in die Erde. Sämtliche Eingangstüren sind von Eichenholz und mit reichverzierten eisernen Beschlägen versehen; schmiedeeiserne Gitter bewehren die Perrons, von denen der südliche eine Rampe zur Auffahrt erhalten hat. Durch das Westportal tritt man in eine gewölbte Turmvorhalle, von welcher rechts und links die Treppen nach der Orgelempore und den oberen Geschossen des Turmes führen. Dem Portal gegenüber befindet sich die große zur Kirche führende Glastür. Sämtliche konstruktive Theile des weiträumigen Innern, als Pfeiler, Gurtbögen, Rippen und Gesimse, sind aus sauber gefertigten roten Ziegeln gefugt ausgeführt, während die größeren Wandflächen und Gewölbekappen mit Kalk geputzt, gefärbt und ornamentiert sind. Die Pfeiler sind durch Dienste fein gegliedert, die Kapitelle derselben in hellem gelben Ziegelthon, reich mit heimischem Laubwerk stilgemäß verziert. Am Kämpfergesims entwickeln sich auf den Gewölbekappen farbige Blattornamente mit vorherrschend grüner Farbe, welche je mehr nach oben zarter in Form und Farbe sich gestalten. Alles Blatt- und Rankenwerk ist braun konturiert, ähnlich wie bei der Glasmalerei, um die Formen klar zu machen. Aus Eichenholz geschnitzte, reichvergoldete Schilder decken den Schlussstein der Gewölbe und sind durch in den Spitzen der Gewölbekappen gemaltes leichtes Blattornament umgeben. Die Farbe der Kappen ist durch den gelblichen Anstrich eines vorzüglichen Erdkalkes in zarter Tönung bewirkt. 


Die Fenster der Schiffe sind dreiteilig und mit grünem Glase rautenförmig in Blei verglast, mit Einfassungen und oben mit Mosaik-Rosetten aus farbigem Glase versehen. Das Schweißwasser wird am Fuße der Fenster durch eine Metallrinne aufgefangen und von einer in der Mauer liegenden Bleiröhre in einen Zinkkasten geleitet. Letzterer hat als Handhabe einen kleinen Wasserspeier, welcher zugleich durch sein Überlaufen anzeigt, wenn der Kasten nicht rechtzeitig geleert ist, und dadurch das Eindringen des Wassers in die Mauer verhindert. Die drei Langschiffe haben einen Mittelgang und zwei Nebengänge, welche in den Mittelgang der Querschiffe münden und von denen ersterer bis zum Chor weiterführt. Vor den Querschiffportalen sind Windfänge mit selbstschließenden Türen in reicher Ausstattung angebracht. Feste Bänke mit aufzuklappenden einzelnen Sitzen und geschnitzten Seitenlehnen gewähren circa 900 Sitzplätze. . .“



Quelle: Deutsche Bauzeitung, Organ des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine, Berlin, den 16. August 1873.


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